Blog

Verschiedene Aluminiumprofile abstrakt von oben fotografiert
Foto: © lcrribeiro33/Adobe Stock

Blog

Check­liste: Was kostet eine pro­fes­sio­nelle Website?

Nicht nur bei der Firmengründung — auch wenn die bisherige Website langsam in die Jahre gekommen ist, stellt sich die Frage: Was kostet eine neue Website? Konkrete Vorstellungen, was Ihre Homepage ausmachen soll, sind sehr ratsam, wenn Sie ein Budget festlegen wollen. Diese Checklist hilft Ihnen.

1. Welche Vorarbeit gibt es? Wie sieht es aus mit dem Logo, einem Corporate Design et cetera?

Ein gutes Logo ist für eine Vereins- oder Unternehmenswebsite unerlässlich. Es gibt dem Internetauftritt einen Wiedererkennungswert, unterscheidet die Marke von der Konkurrenz und gibt Kund*innen die Möglichkeit, eine Bindung oder Loyalität zur Marke aufzubauen. Normalerweise wird das Logo im Kopfbereich der Website eingesetzt, das liegt auf der Hand. Wenn Sie aber genau darauf achten, haben viele Websites aber auch ein Logo, das der Browser im Tab oder in der Adressleiste anzeigt: das »Favicon«. Damit kann Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt beispielsweise auch in den Suchergebnissen bei Google oder in den Lesezeichen und Browserverläufen Ihrer Seitenbesucher*innen herausstechen.

Genauso sinnvoll ist es, mit dem Markenauftritt ein Corporate Design zu verfolgen. Hier geht es um die Website — wenn Sie aber möchten, dass auch Ihre Flyer, Visitenkarten und andere Werbemittel mit Ihrer Website unmittelbar in Verbindung gebracht werden können, ergibt eine konsistente Gestaltung Sinn. Mit einem Logo, einer Typografie und einer Farbgebung, die zu Ihrem Unternehmen passen, bleibt Ihre Marke in Erinnerung. Ihre Werbebotschaft braucht eine visuelle Identität, damit sie die gewünschte Wirkung in der Zielgruppe entfalten kann.

Es stellt sich hier also die Frage, ob diese konzeptionellen und gestalterischen Überlegungen vorangestellt werden sollen, bevor es explizit um die Website geht. Muss eine visuelle Identität geschaffen werden? Existiert bereits ein Corporate Design? Wie viel und welche Konzeption verlangt die Website im Vorlauf?

Für die nächsten gestalterischen Schritte ergeben sich sofort die nächsten Fragen: Wie viele (trennscharfe) Entwürfe werden vereinbart? Wie viel Zeit ist für Korrekturen im Angebot enthalten?

2. Statischer Inhalt? Oder mit Content-Management-System?

Nach den ersten konzeptionellen Überlegungen — sicher auch gemeinsam mit dem/der Webdesigner*in — lässt sich auch der Umfang grob skizzieren. Genügen zwei, drei statische Seiten? Wird es ein »One-Pager« oder eine Homepage mit umfassender Seitentiefe? Soll es dynamische Inhalte geben, beispielsweise einen Kalender oder ein Kontaktformular? Wie oft sollen die Inhalte geändert werden? Sollen die Inhalte ohne Programmierkenntnisse selbst bearbeitet werden können? Die Antworten darauf klären, ob die Umsetzung in schlichtem HTML-Quellcode genügt, welche Programmierung gefordert ist und ob ein Content-Management-System (CMS) wie WordPress oder TYPO3 sinnvoll ist. Fest steht hier nur: Unter einer Arbeitszeit von wenigen Stunden geht es nicht.

Wer besser über Suchmaschinen gefunden werden will, kann bereits hier vorausplanen. Je mehr Texte die Website hergibt, desto mehr Möglichkeit ergeben sich auch, über diese Texte gefunden zu werden.

3. Und woher kommt der Inhalt?

Werden die Inhalte durch den/die Auftrageber*in geliefert? Gibt es Bildmaterial, braucht es weiteres Bildmaterial? Sollen Produkte fotografiert werden? Sollen Personen für die Website fotografiert werden? Will man auf Stockphoto-Material zurückgreifen? Vor allem Agenturen können inhaltlich mitwirken, wenn es gewünscht ist.

Falls eine bestehende Website nur technisch überholt werden soll, stellt sich früher oder später auch die Frage, wer gegebenenfalls alte Inhalte in das neue Content-Management-System übertragen soll. Gerade bei Websites mit vielen Unterseiten sollte die Frage vor der Beauftragung beantwortet sein.

4. Wie wird die Website übergeben?

Klarheit sollte auch in der Frage geschaffen werden, wie die Website online geht, wer sie betreibt und wer sie wartet. Agenturen können das anschließende »Hosting«, also die Bereitstellung der Website über einen Webserver, selbst übernehmen. Hier sollte vorher kommuniziert werden, welche laufenden Kosten zu erwarten sind. Freiberufliche Webdesigner*innen können das Webhosting nicht selbst anbieten — in diesen Fällen sollte eindeutig sein, wer die Einrichtung und den Transfer zu einem Webhoster übernimmt.

Bei der Verwendung eines Content-Management-Systems drängt sich die Frage auf, in welcher Form eine Einführung erfolgen soll. Gibt es Webinar, eine schriftliche Anleitung, eine persönliche Einweisung?

Allein mit der Installation eines Content-Management-Systems ist auch nicht getan, jedenfalls nicht auf Dauer. Wer kümmert sich um Backups? Wer aktualisiert das System, wenn (Sicherheits-)Updates erscheinen?

Wenn die Website den Vorgaben und Vorstellungen vertragsgemäß entspricht, sollte auch eine Abnahme durchgeführt werden.

5. Worauf Sie außerdem achten sollten:

Das Angebot des Webdesigners sollte einen Hinweis auf die Mobiltauglichkeit der Seite geben. Heutzutage sollte das keine buchbare Option, sondern inklusive sein. Seiten, die auf dem Smartphone nicht korrekt dargestellt werden, werden unter anderem von Google schonungslos im Ranking abgestraft — das »Mobile First Indexing« ist inzwischen Standard. Außerdem kann man damit rechnen, dass bei gut der Hälfte der Besucher*innen die Seite nicht richtig funktioniert, wenn sie nicht für mobile Geräte anpasst. In der Regel ist »Responsive Design« dafür die beste Lösung.

Unbedingt ratsam ist, dass das Angebot oder spätestens der Werkvertrag auch auf Haftungsfragen eingeht. Sie möchten schließlich nicht haften, wenn bei der Gestaltung der Website gegen das Urheberrecht verstoßen wurde.

In diesem Artikel habe ich Fachbegriffe verwendet. Das ist normal, wenn diese für Fachfremde eher noch mehr Fragen aufwerfen. Wichtig ist, dass Sie in den Vorgesprächen keine Frage hinter dem Berg halten. Das kann teure Missverständnisse vermeiden. Professionelle Webdesigner*innen gehen auf jede Frage mit Ernsthaftigkeit ein und bieten ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis.

Daran schließt sich eine letzte Empfehlung an: Hören Sie auch auf Ihr Bauchgefühl. Mit dem/der Webdesigner*in gehen Sie mitunter eine enge Zusammenarbeit ein. Schließen Sie den Vertrag mit einem positiven Gefühl ab.

Fazit

Die Frage, was eine Website kostet, ist kaum so einfach zu beantworten, wie sie gestellt ist. Diese Fragen zeichnen ein Bild von einer Vereins- oder Unternehmenswebsite, die zwischen 1.000 und 20.000 Euro kosten kann. Schwieriger ist die Preisfrage bei Online-Shops oder speziellen Anforderungen einzugrenzen.

Wenn Angebote von Webdesigner*innen deutlich unterhalb dieses Kostenrahmens liegen, sollten Sie sich die Arbeitsweise und Arbeitsproben umso genauer ansehen — sonst drohen schlimmstenfalls kostspielige Nacharbeiten oder Einbußen im Erfolg. Hellhörig sollten Sie auch bei Pauschalangeboten werden, weil dabei unmöglich so individuell auf diese Fragen eingegangen werden kann, wie sie hier gestellt wurden.