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Eine Wand aus Beton, zur Hälfte gelb angemalt
Foto: © Drew Beamer/Unsplash

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Home­page-Bau­kasten vs. pro­fes­sio­nelles Web­design im Vergleich

In Deutschland fallen verschiedene Anbieter von Homepage-Baukästen durch prägnante Werbung auf. Die Marktanteile bezogen auf alle Websites bewegen sich Schätzungen zufolge aber im unteren einstelligen Bereich. Üblicher sind Content-Management-Systeme, mit denen Sie ebenfalls Inhalte ohne Programmierkenntnissen selbst bearbeiten können. Professionelle Webdesigner*innen können Websites mit Content-Management-Systeme individuell und passend zu Ihnen gestalten und auf Ihren Bedarf anpassen. Hier geht es um den Vergleich zwischen Homepage-Baukasten und Content-Management-System vom Fachmann oder der Fachfrau.

1. Ist professionelles Webdesign wirklich teurer?

Das entscheidende Argument für eine »Website von der Stange« ist meist das Budget. Aber ob die Lösung mit dem Baukasten-System wirklich billiger ist, ist gar nicht mal so eindeutig. Entscheiden Sie sich für diesen Weg, übernehmen Sie alles selbst. Sie müssen konzipieren, gestalten und die Inhalte aufbauen. Sie müssen dabei geordnet vorgehen und immer das geltende Recht im Hinterkopf haben. Gerade bei fachfremden Anwender*innen kommt es bei der Umsetzung immer wieder zu zeitaufwendigen Überraschungen. Eine Werbeagentur kann die gleiche Aufgabe in kürzerer Zeit erfüllen. Das ist aus unternehmerischer Sicht preiswerter.

2. Wie wichtig ist ein repräsentativer Markenauftritt?

Die Gestaltung des Markenauftritts gehört zur Grundausstattung von Unternehmen. Sie kommuniziert und repräsentiert Ihre Unternehmenskultur, Wertvorstellungen und Kompetenzen. In der Masse der Werbung und Informationen unterscheiden Sie sich auf dem ersten Blick durch Ihre Gestaltung von der Konkurrenz. Sie ist die Grundlage für einen Wiedererkennungswert und Markenbindung.

Diese Überlegungen sollten bei der Entscheidung einbezogen werden. In Homepage-Baukasten haben Sie in der Regel die Wahl zwischen vorgefertigten Templates, die Sie meistens bestenfalls an Ihre Farbgebung anpassen können. Die Auswahl ist mitunter auch nicht zeitgemäß. Professionelle Webdesigner*innen bieten vielfältige Freiheiten nach Ihren Wünschen — und auch die Kompetenz, einen Markenauftritt zu gestalten, der zu Ihnen passt.

3. Wie wichtig ist es, gefunden zu werden?

Wer eine Website plant, sollte dabei eine Suchmaschinenoptimierung einkalkulieren. Bei Homepage-Baukästen fangen die Schwierigkeiten oft bei der Wahl der Adresse an: Im kostenlosen Angebot ist nur eine Subdomain wie ihrunternehmen.anbieter.com inbegriffen. Es ist wahrscheinlich, dass das auf das Ranking einen negativen Einfluss hat. Auch darüber hinaus gibt es vielfältige Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung, die mit Homepage-Baukästen einfach nicht ergriffen werden können. Optimierungen des Quellcodes sind in der Regel nicht oder nur sehr begrenzt möglich. Strukturierte Daten und andere Kniffe fallen damit aus. Ferner können professionelle Webdesigner*innen neben technischen Lösungen auch inhaltliche und redaktionelle Tipps geben, wie Sie mit Ihrer Website in den Suchmaschinen besser herausstechen. Eine professionelle Website kann sich bezahlt machen, eine billige oder gar kostenlose Website kann auf diese Weise auf Dauer teuer sein.

4. Wem gehören die Daten?

Ein grundsätzliches Problem bei Anbietern von Homepage-Baukästen ist die Bindung an den Anbieter. Sie können eine solche Lösung nicht auf eigenen Servern betreiben oder betreiben lassen, sondern sind dabei immer auf die Tarife des Anbieters angewiesen.

Bedacht werden sollte aber vor allem die rechtliche Dimension dieser Frage. Denn egal, wessen Server hinter der Website stehen — solange Sie im Impressum stehen, sind Sie dafür verantwortlich. Sie müssen deshalb beantworten können, ob und welche Daten bei einem Seitenaufruf erhoben werden und gegebenenfalls auch Auskunftsersuchen Ihrer Websitenbesucher*innen nach der Datenschutzgrundverordnung beantworten können. Prüfen Sie

5. Welches Preisniveau wollen Sie rechtfertigen?

Ohne professioneller Präsentation des eigenen Unternehmens wirkt es schnell unseriös, wenn Preise aufgerufen werden, bei denen man eine Professionalität erwarten kann. Daher sind Websites, auf denen im Fußbereich Werbung für den Anbieter eines Homepage-Baukastens prangt, nur schwer mit dem unternehmerischen Anspruch zu vereinen, selbst ein gewisses Preisniveau verteidigen zu wollen.

6. Welche Funktionalität soll Ihre Website besitzen können?

Die Baukastenlösung sagt es bereits, dass Sie mit bestehenden Werkzeugen arbeiten müssen. Eine funktionsfähige Website lässt sich auf jeden Fall errichten, aber sobald Ihre Website in Umfang und Funktion nicht mehr dem Standard entsprechen soll, wird es knifflig. Zusatzfunktionen kosten Geld oder sind schlichtweg nicht vorhanden, um die Erweiterbarkeit ist es schlecht bestellt. Eine mehrsprachige Homepage ist beispielsweise kaum in Homepage-Baukästen umzusetzen (und damit auch nicht nachträglich zu ergänzen). Zwar müssen sich auch Webdesigner*innen die Aufgabe en dé­tail ansehen, aber die Möglichkeiten sind hier in einem ganz anderen, viel größeren Rahmen.

7. An wen können Sie sich wenden?

Viele Homepage-Baukästen bieten für Kostenaufschläge auch einen erweiterten Telefon- oder E-Mailsupport an. Für echten, persönlichen Kontakt mit gleichbleibenden Ansprechpartner*innen, mittelfristig nach Corona vielleicht sogar wieder Vor-Ort, brauchen Sie professionelle Webdesigner*innen an Ihrer Seite.

Fazit

To be fair: Unvoreingenommen ist dieser Vergleich aus der Sicht eines Webdesigners sicher nicht. Aber auch für Homepage-Baukästen sehe ich eine Berechtigung, beispielsweise für private Websites oder jene Unternehmen, die sich nicht mehr leisten können. Fest steht aber auch, dass man an vielen Ecken an Grenzen stößt, wenn man Homepage-Baukästen nutzt. Eine professionelle Website muss aus unternehmerischer Sicht nicht zwangsläufig teurer sein, aber wird Ihr Unternehmen besser präsentieren.