Hinweise zur Künstler­sozial­abgabe

Für selbstständige Künstler/-innen und Publizisten/-innen gibt es die Künstlersozialkasse. Sie setzt das Künstlersozialversicherungsgesetz (KSVG) um und sorgt dafür, dass diese Menschen einen ähnlichen Sozialversicherungsschutz haben wie Arbeitnehmer/-innen. Finanziert wird die Künstlersozialkasse zu einem Teil über die Künstlersozialabgabe.

Jedes Unternehmen, jede Institution und jeder Verein zahlt, wenn sie Künstlerinnen und Künstler – und damit auch Grafik- und Webdesigner wie mich – beauftragen, eine Künstlersozialabgabe in Höhe von 5 % der Rechnungsnettosumme. Diese in der Amtssprache »Verwerter« genannte Gruppe zahlt dafür, dass sie künstlerische Erzeugnisse zu ihrer Vermarktung nutzt, sie also wirtschaftlich verwertet.

• Privatpersonen müssen keine Abgabe entrichten.
• Ebenso ist der »Eigenbedarf« abgabenfrei, zum Beispiel Designs im Rahmen eines internen Firmenfestes oder einer Inhouse-Schulung, denn hier gibt es keine wirtschaftliche Verwertung.
• Ebenso gibt es eine Geringfügigkeitsgrenze. Pro Jahr ist eine Netto-Vergütung des Designers bis 450,00 € abgabefrei, sofern der Auftraggeber nicht zu den »typische Verwertern« zählt, also zu Unternehmen und Einrichtungen, die Leistungen von Kreativen professionell vermarkten.
• Ebenso muss keine Künstlersozialabgabe entrichtet werden, wenn Sie eine Unternehmergesellschaft (UG haftungsbeschränkt), KG, OHG, GmbH, Ltd. oder AG beauftragen.

Sie zahlen keine Künstlersozialabgabe, wenn Sie eine Unternehmergesellschaft (UG haftungsbeschränkt), KG, OHG, GmbH, Ltd. oder AG beauftragen. Üblicherweise haben Agenturen mit diesen Rechtsformen deutlich höhere Tagessätze, mit denen Sie die Sozialleistungen der Mitarbeitenden über diesen Weg mitzahlen.

Zu entrichten ist die Künstlersozialabgabe auf alle Nettosummen, die auf den Rechnungen mit künstlerischen Leistungen aufgeführt sind. Produktionskosten sind aber keine künstlerischen Leistungen, weshalb es sinnvoll sein kann, diese Rechnungen zu trennen.

Das Bundessozialgericht urteilte dazu folgendes: »In Anwendung dieser Grundsätze sind Webdesigner als Künstler iS des KSVG anzuerkennen, weil ihre Tätigkeit insbesondere der des Grafikdesigners, des Fotodesigners oder des Layouters vergleichbar ist. Webdesigner gestalten Bildschirmseiten unter ästhetischen und funktionalen Gesichtspunkten, und zwar hauptsächlich für Internet- und Intranet-Auftritte.« (BSG, Urteil vom 7.7.2005 — B 3 KR 37/04 R, BeckRS 2005, 43248).

Wenn technisch-fokussierte Leistungen wie die Administration überwiegen, ist es keine künstlerische Leistung mehr.

Ja, aber das ist für Ihre Künstlersozialabgabe unerheblich. Sie muss unabhängig des Mitgliedsstatus für künstlerische Leistungen abgeführt werden — also auch bei Grafik- und Webdesignern, die kein Mitglied in der Künstlersozialkasse sind.

Ja, wenn ich andere Künstler/-innen für Fremdleistungen (wie Fotografie oder Illustration) beauftrage, zahle ich auch die Künstlersozialgabe.

Unter der +49 4421 75435091 (Mo. — Fr., 9 — 12 Uhr und Do., 9 — 15 Uhr) oder online unter kuenstlersozialkasse.de bietet die Künstlersozialkasse Informationen aus erster Hand.