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Eine blau angemalte Orange vor einem blauen Hintergrund
© davisuko/unsplash.com
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Ist es Zeit für ein Redesign, Relaunch oder Rebranding?

3. Mai 2022 | In 3 Minuten gelesen
So wie alte Klamotten auch aus dem Kleiderschrank ausgemustert werden, kann das zu gegebener Zeit bei Unternehmensauftritten auch ratsam sein.

Der Wandel macht keinen Halt: Wie sich Ihr Kleiderschrank über Jahre und Jahrzehnte vermutlich verändert, sollte auch die visuelle Unternehmensidentität über die Zeit hinterfragt werden. Nicht zwangsläufig muss dabei das Erscheinungsbild samt Logo, Form- und Farbgebung und Typografie komplett über Bord geworfen werden. Im Gegenteil: Auch wegen eines Bekanntsheitsgrad, Wiedererkennungswerts und eines erarbeiteten Vertrauens in die Marke knüpfen die neuen Maßnahmen idealerweise an Bestehendes an. Manchmal genügen lediglich graduelle Änderungen, manchmal muss man ein bisschen mehr an die »Bausubstanz« gehen.

Ein »Redesign« oder ein »Rebranding« bezieht sich meist auf eine Marke beziehungsweise auf ein bestehendes Corporate Design. Ein »Relaunch« meint die Neu- oder Umgestaltung eines auf dem Markt befindlichen Produktes, aber auch Websites oder ganze Markenauftritte können einen Relaunch erfahren. Ein Relaunch ist meist radikaler: Es geht dabei nicht nur um eine Veränderung in der Optik, sondern verstärkt auch um ein Zeichen des Umbruchs, welches damit kommuniziert wird.

Grund 1: Es gibt kein einheitliches Corporate Design

Es kommt gar nicht so selten vor, dass bei einem kleinen und mittelständischen Unternehmen sogar mehrere Logos und Wortmarken kursieren. Der Folienbeschriftung des Dienstautos und dem Webdesign sieht man manchmal gar nicht auf dem ersten Blick an, dass sie zum selben Unternehmen gehören. Das passiert schnell, wenn die Werbeträger von unterschiedlichen Dienstleister*innen gestaltet und produziert werden. Wenn kein klares Corporate Design existiert, an das die Dienstleister*innen sich halten können, können sie auch gar nichts dafür. Trotzdem macht Ihr Unternehmen dabei Einbuße im Wiedererkennungswert, der deutlich erschwert wird. Ein einheitlicher, konsistenter Markenauftritt zeugt zudem von mehr Professionalität.

Falls es keinen roten Faden bestehenden Markenauftritt gibt, gibt es einen Grund, ihn mit einem Redesign festzulegen.

Grund 2: Das Design ist aus der Zeit gefallen

Wer Traditionen pflegt, kann (und sollte?) diese bewusst mit klassisch-traditionellen Designelementen in dem Unternehmenserscheinungsbild kommunizieren. Hier geht es eher um Designtrends: Noch vor wenigen Jahren gab es beispielsweise den Trend des »Glossy Designs«. Auch Logos sollten möglichst plastisch wirken. Heute ist der Trend ein gegensätzlicher: Im gegenwärtigen »Flat Design« werden die Gestaltungselemente vereinfacht und abgeflacht. Besonders deutlich wird diese Entwicklung in den Logo-Redesigns von Microsoft Windows oder Volkswagen — ihre vorherigen Logos wirkten nicht mehr aktuell. Die markanten Farben und Formen wurden beibehalten, aber plastische Verläufe wurden konsequent entfernt.

Der Anspruch ist praktisch immer, ein zeitloses Design zu entwerfen. Was in Jahren oder Jahrzehnten aber noch zeitlos wirkt, kann man nicht vorhersehen. Mit einem Redesign kann man nachhelfen, wenn es doch nicht klappt.

Grund 3: Ein Imagewechsel ist notwendig

Hin und wieder kommt es vor, dass das Unternehmen ein neues Image braucht, um weiter auf dem Markt bestehen zu können. Mitunter werden dabei auch größere unternehmensinterne Umstrukturierungen angestoßen. Vor allem aber muss dieser Wille zur Veränderung dabei öffentlichkeitswirksam kommuniziert werden. Ein neues Design stellt auch eine Abkehr von alten Werten dar, ein Umschwung hin zu neuen Werten. Das sollte sich im Redesign spiegeln.

Grund 4: Das Angebot hat sich verändert

Mitunter erweitern oder reduzieren sich ganze Geschäftsfelder eines Unternehmens im Laufe der Zeit. Wenn sich das Angebot verändert — warum nicht auch das Corporate Design? Es verkörpert Ihr Unternehmen, oft besteht in der Gestaltung auch ein unmittelbarer Bezug zum Produkt oder zur Dienstleistung. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Markenerscheinung anzupassen.

Grund 5: Das Marktumfeld hat sich verändert

Manchmal läuft es Jahre sorglos gut und dann muss sich das Unternehmen ernsthaft mit seiner Konkurrenz auseinandersetzen. Bevor die eigene Markenentwicklung stagniert und das von der Zielgruppe auch so empfunden wird, können Sie mit dem Rebranding eingreifen. Das zeigt auch dem bestehenden Kundenkreis, dass Ihr Unternehmen mit der Zeit geht und sich stetig weiterentwickelt.

Fazit

Die Orange im Titelbild würde ich hiervon ausnehmen, aber ganz gleich ob Redesign, Rebranding oder Relaunch: Aus verschiedensten Gründen kann die Zeit gekommen sein. Die Maßnahmen sollten in allen Fällen aber strategisch geplant sein.

Porträt von Marvin Siefke

Marvin Siefke

Über den Autor

Geboren in Berlin, etwas ländlicher in Falkensee (Brandenburg) aufgewachsen und von klein auf begeisterungsfähig für Farben und Formen. Nach dem Abitur musste ich nicht lange grübeln, welche Richtung ich einschlagen möchte. Die Ausbildung zum »Mediengestalter in Digital und Print« habe ich mit einer Auszeichnung als Landesbester in Berlin bestanden, viel Arbeitserfahrung im Agenturleben gesammelt und mich 2021 als Grafik- und Webdesigner mit dem Büro pepper selbstständig gemacht.

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